1. Krefeld

Anwohner für Westwall-Öffnung

Vor Kaiser-Wilhelm-Museum : Anwohner für Westwall-Öffnung

Der Westwall in Fahrtrichtung Südwall vor dem Kaiser-Wilhelm-Museum ist seit sechs Jahren gesperrt. Das soll nach der geplanten Umgestaltung des Vorplatzes auch so bleiben, schlägt die Verwaltung vor.

Anwohner verlangen die Öffnung. Die CDU-Mitte will das auch.

Es ist ein klassischer Interessenkonflikt: Die Freunde des Kaiser-Wilhelm-Museums wollen einen großzügigen, autofreien Vorplatz. Dazu muss der Westwall direkt vor dem Museum unterbrochen werden - die seit Beginn der Bauarbeiten herrschende Sperrung würde also festgeschrieben.

Bei den Bürgern regt sich Widerstand. "Man kann doch Krefelds historischen Ring nicht einfach so unterbrechen, weil das Museum am Tag 63 Besucher erwartet", sagt Anlieger Heinz Fladt. Er verweisat auch auf Nachteile für den Markt auf dem Westwall.

Der Verkehr rollte während der gesamten Museumssanierung um das Museum herum über die schmale Straße "Karlsplatz" (während der Bauarbeiten war diese eine Einbahnstraße mit Halteverbot). Deren Kopfsteinpflaster ist durch die Lkw bereits stark ramponiert. Anwohner sind genervt vom Verkehrslärm und fürchten, dass die Stadt sie nun für die Schäden auf ihrer Straße zur Kasse bittet.

Unterstützung für die Anwohner kommt von der CDU Krefeld-Mitte: Sie will in der September-Sitzung der Bezirksvertretung eine "zeitnahe Öffnung der Fahrspur vor dem Kaiser Wilhelm-Museum" beantragen. Bei einer späteren Platzgestaltung vor dem KWM könne die Fahrspur ja mit einem Tempolimit versehen werden, so die CDU-Mitte.

Der Umbau des nach Joseph Beuys benannten Platzes ist ein Großprojekt. 2016/2017 stehen dafür 2,282 Mio Euro im Haushalt der Stadt. Inklusive Bauvorbereitung und Leitungsverlegung ist der Baubeginn des eigentlichen Platzes nach der nächsten Frostperiode im Frühjahr 2017 vorgesehen.

Die Verwaltung will die Arbeiten nach den Sommerferien ausschreiben. Letztlich entscheiden müssen Bauausschuss und Rat bis November. Der Vorschlag der Verwaltung sieht auf der westlichen Seite des Westwalls (d.h. direkt vor dem KWM) keine Auto-Durchfahrt mehr vor. Die andere Seite soll verkehrsberuhigt werden und weiter offen bleiben.

Die Platz-Gestaltung wurde grundsätzlich in einem Wettbewerb ermittelt und in einem Entwurfsplan am 2. September durch den Bauausschuss entschieden. Die Bezirksvertretung Mitte erhielt den Plan in ihrer Sitzung im Oktober.

(jps)