Die Alte Kirche ist die älteste Gottesdienststätte Krefelds : Wahrzeichen der Altstadt feiert 850 Jahre

Die Zukunft der Alten Kirche ist vorerst gesichert. Nun kann die Gemeinde das 850-jährige Jubiläum unbelastet feiern.



Die "Alte Kirche" im Herzen der Innenstadt trägt ihren Namen wahrlich zu Recht. "Sie ist die älteste Gottesdienststätte der Stadt Krefeld", unterstreicht Pfarrer Volker Schran. Darauf weisen nicht nur die Grabsteine aus dem 16. Jahrhundert hin. Urkundlich bezeugt ist die erste Krefelder Pfarrkirche bereits im Jahr 1166.


Am kommenden Freitag und Samstag feiert die evangelische Gemeinde nun 850 Jahre Bestehen. Das Fest dürfte umso freudiger ausfallen, als nun auch die Zukunft des Gotteshauses wieder freundlicher aussieht.


In den letzten Jahren war ernsthaft an einen Verkauf gedacht worden. Denn die übergeordnete Landeskirche hatte finanzielle Auflagen gemacht, die die Krefelder Gemeinde nicht stemmen konnte.
Diese Auflagen sind nach vielen Gesprächen und Protesten jetzt vom Tisch. Nach wie vor aber haben die evangelischen Gemeinden mit dem Rückgang der Gottesdienstbesucher zu kämpfen.


Das zuständige Presbyterium der Gemeinde Alt-Krefeld, zu der sich rund 8000 Gläubige bekennen, möchte die Nutzung der Kirche verbreitern. Gedacht ist an ein Zentrum für Musikpädagogik. Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene, die gern musizieren, könnten hier insbesondere im Hinblick auf Kirchenmusik unterrichtet werden. Das würde auch die finanzielle Basis stärken.


Bisher schon wurde die Alte Kirche gern als Konzertstätte genutzt; vor allem, da sie über eine wertvolle Orgel verfügt. Nach internen Differenzen jedoch finden die beliebten Klassikkonzerte des Pianisten Timur Sergeyenia nun in der Mennonitenkirche statt. Vielleicht lassen auch diese sich wieder zurückholen.


Die 850-Jahr-Feier beginnt am Freitag, 28. Oktober, um 18 Uhr mit einem ökumenischen Festgottesdienst. Anschließend ist Sektempfang. Um 20.15 Uhr vollzieht der Krefelder Archäologe und bisherige Direktor des Museums Burg Linn, Dr. Christoph Reichmann, die Geschichte der Kirche bis 1945 nach. Pfarrer Volker Schran schließt sich mit einem Vortrag über die neuere Entwicklung an. Ab 21.30 Uhr erfolgt der musikalische Ausklang des Abends.
Der Samstag, 29. Oktober, steht im Zeichen eines bunten Festes mit viel Musik, Speis und Trank, Aktionen, Orgelvorführungen sowie Turmbesteigungen.