1. Krefeld

Spuren der Römer-Katzen: 2000 Jahre alte Pfotenabdrücke

Spuren der Römer-Katzen : 2000 Jahre alte Pfotenabdrücke

Auf tierische Spuren sind Archäologen des Museums Burg Linn bei der aktuell größten Grabung NRWs in Gellep gestoßen.

Als die Römer Ziegel für einen Ofen trockneten, waren Hund und Katze nicht weit. Jetzt gefundene Spuren dieser Tiere auf den Ziegeln belegen das.

Vor einigen Wochen wurde in dem ehemaligen nördlichen Lagerdorf des römischen Kastells Gelduba ein großer Töpferofen aus dem zweiten oder dritten Jahrhundert nach Christus freigelegt.

Er wurde in die Erde gemauert, misst gut zwei Meter im Durchmesser. Der Ofen wurde aus Dachziegeln anfertigt, die in der Nähe hergestellt wurden. Durch den Ofenbrand haben sie sich erst verfestigt.

Die Römer nutzten den Ofen, um einfache Gebrauchskeramik zu produzieren. Beim Abbau des Töpferofens kamen die Pfotenabdrücke zum Vorschein.

"Diese Ziegel werden wir alle sichern und ins Museum bringen", sagt Stadtarchäologe Dr. Hans Peter Schletter. Der Ofen war bei den Rundgängen über das aktuelle Grabungsareal beim Castellfest mit seinen rund 3800 Besuchern eine große Attraktion.

Er gehörte zu einem der zahlreichen Wohn- und Arbeitshäuser der Handwerker und Händler im römischen Dorf. Das mächtig wirkende Bauwerk ist jedoch sehr zerbrechlich. "Der wissenschaftliche Nutzen steht deshalb im Vordergrund", betont Schletter. Und das bedeutet, eine fundierte Dokumentation anzulegen. Diese beinhalte auch eine 3D-Animation des Bauwerkes, die man später im Archäologischen Museum zeigen kann.

"Das ist aber nur möglich, wenn der Ofen Stück für Stück abgebaut wird", so der Archäologe. Damit beschäftigt sich momentan der Archäologe Eric Sponville. Ziegel für Ziegel baut er den Ofen ab.